Deutsch

Deutsch ist sicher das universellste Fach, das den breitesten Einsatz von digitalen Medien als Werkzeug ermöglicht. Gleichzeitig bildet es ein dankbares Gefäss, um Medienbildung zu betreiben. Für den Zyklus 3 gibt es eine grosse Auswahl an Apps und Onlineübungen für Rechtschreibung und Grammatik.

Kompetenzen Medien und Informatik

Handhabung

Wie in jedem Fach sind die Grundfertigkeiten der Mediennutzung eine Grundbedingung für den produktiven Einsatz. Da im Fach Deutsch kollaborative Aktivitäten, etwa bei der gemeinsamen Arbeit an Texten gefordert sind, ist insbesondere das Speichern und Freigeben von Dateien in der Cloud eine wichtige Kompetenz.

Recherche und Lernunterstützung

Das Netz stellt unglaublich viele Informationen zu allen Themen zur Verfügung. Allerdings verlieren sich die SuS in der Fülle der Informationen leicht oder lassen sich durch andere «interessante» Inhalte ablenken. Es empfiehlt sich also, für Recherche-Phasen ein beschränktes Zeitfenster zu bestimmen und allenfalls bestimmte Quellen vorzugeben (Suchmaschinen usw.)

Mit diversen Apps und Onlinelernplattformen lassen sich Themen vertiefen und üben. Damit die Übersicht gewährleistet ist, können die verschiedenen Links der Onlineplattformen (QuizletLearningapps usw.) auf einer gemeinsamen Linkliste zusammengetragen werden. Hierzu eignet sich Schabi. Auf einer schabi-Seite lassen sich alle Links speichern und die SuS haben problemlosen Zugriff auf die Lernseiten.
weitere Infos zum Üben und Trainieren

Produzieren und Präsentieren

Digitale Medien anerbieten sich in verschiedenster Weise um die Grundkompetenzen Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen anzuwenden und zu vertiefen. Bereits mit den Bordmitteln wie Kamera und einer Sprachmemo-App kommt man schon sehr weit. Universelle Tools wie der Book Creator eröffnen noch deutlich mehr Möglichkeiten.

Geschichten miteinander entwickeln, schreiben und sich gegenseitige Rückmeldungen geben. Mit Hilfe von kooperativen Tools (PinnwandMindmapTextWhiteboard) ist dies kinderleicht. Dank webbasierten Tools können Lernende auch zu Hause weiterarbeiten.

Das Präsentieren von Arbeiten ist für den Prozess der SuS ein zentraler Punkt. Neben dem «klassischen» Powerpoint können hier weitere, extrem ansprechende Tools eingesetzt werden (Book Creator, Comic Life, Erklärvideos usw.)

Medien

Das Fach «Deutsch» ist ein dankbares Gefäss, um über Medien (externer Link) nachzudenken und zu diskutieren. Themen wie das Verhalten im Netz, Privatsphäre, Werbung oder Rollenbilder drängen sich geradezu auf. Es gibt auch sehr viele Jugendbücher, Reportagen und Sachtexte zu diesem Themenbereich, die sich wegen ihrer Nähe zur Lebenswelt der Jugendlichen sehr gut als Leseanlässe eignen.

Informatik

Vielleicht ist Deutsch nicht das naheliegendste Fach für informatische Bezüge, dennoch eröffnen sich auch hier diverse Verbindungen etwa wenn Fake News fördernde Algorithmen thematisiert werden oder beim Entwickeln von Verzweigungsgeschichten über eine Baumstruktur.


Unterrichtsideen

Fürs Deutsch gibt es unzählige Möglichkeiten, um digitale Medien einzusetzen. Hier werden einfach ein paar exemplarische Ideen und Szenarien skizziert…

Schreiben

Bewerbung: Für ein gutes Bewerbungsdossier muss man ein Textverarbeitungsprogramm wie Word und v.a. die gestalterischen Grundlangen beherrschen. Je länger je mehr werden die Dossiers auch mit weiteren digitale Dokumenten angereichert, z.B. einem ePortfolio oder einer persönlichen Website.

Kreatives Schreiben: Für die Ideenfindung können Visualisierungstechniken wie Cluster oder Mindmaps eingesetzt werden. Digitale Tools haben den Vorteil, dass die Struktur laufend angepasst werden kann und dass auch zeit- und ortsunabhängig zusammengearbeitet werden kann.

Kooperatives Schreiben: Für das gemeinsame Sammeln von Gedanken für das kooperative Optimieren von Texten oder das Einholen von Feedbacks über die Kommentarfunktion gibt es diverse geeignete Tools. > Weitere Infos

Kollaboratives Schreiben: Auf der Sekundarstufe gibt es unzählige Ereignisse, die gemeinsam als Klasse oder Gruppe geplant und durchgeführt werden. Klassenlager, Exkursionen und Ausflüge, wie z. B. die ZVV-Trophy bieten hervorragende Möglichkeiten für kollaboratives Schreiben: Wenn in Kollaboration gemeinsam an einem Schreibprojekt zum Ereignis gearbeitet wird, wo alle Beteiligten ihren Beitrag für das Gesamtwerk leisten. Es sind verschiedene Varianten denkbar. Auf MI4U.ch gibt es eine ganze Unterrichtseinheit dazu.

Geeignete Tools dafür sind sogenannte Etherpads. Sie funktionieren eigentlich alle gleich, unterscheiden sich leicht in den Details. So bietet Board.net die Möglichkeit, Fotos zu integrieren oder bei Zumpad.de können Textstellen kommentiert werden. Etherpads sind browserbasiert und lassen sich somit unabhängig vom Betriebssystem nutzen.

Fotostory, Comic: Comic Life, Book Creator oder Powerpoint sind attraktive Tools, um mit der Kombination von Bild und Text zu experimentieren. Dabei gilt es auch die spezifischen erzählerischen Gestaltungsmittel zu thematisieren (Comic: Blasen, Symbole, …).
> weitere Infos (externer Link)


Lesen

Buchtrailer-Projekt: Die Produktion von Buchtrailern ist ein spannendes Leseförderungs-Projekt. Die Schüler/innen lesen gruppenweise je das gleiche Buch und produzieren dazu einen 1-2 minütigen Trailer, der die Story und die Atmosphäre auf den Punkt bringt.
> Dokumentation eines Projekts in Baar
> Beitrag im Medienpädagogik-Praxisblog
> Materialsammlung zu Buchtrailern

Lektüre vielseitig verarbeiten: Anstatt ein Buch einfach im Plenum zu besprechen oder kapitelweise zusammenfassen zu lassen, gibt es unterschiedlichste Verarbeitungsmöglichkeiten: Szene als Chat-Dialog aufbereiten, ein Mindmap zu einem Kapitel oder zum Inhalt, eine Fotostory zu einem Kapitel gestalten, ein Quizlet-Set zu den Figuren aufsetzen, …
> Unterrichtsskizze

Tablet als Lesegerät: Mit den Bildschirmen ist auch das Lesen von längeren Texten problemlos möglich. Ein Vorteil gegenüber analogen Texten kann sein, dass in einer digitalen Kopie ohne Einschränkungen persönliche Annotationen vorgenommen werden können, was man bei einem Lehrmittel, das durch mehrere Hände geht, vermeiden möchte. Das Annotieren braucht viel Übung und Austausch mit anderen Lernenden. Bei PDFs ist das natürlich problemlos möglich, eine praxistaugliche Lösung für die Ausleihe von eBooks im schulischen Rahmen ist noch nicht wirklich in Sicht – vielleicht weiss da die Bibliothek vor Ort mehr…

Das gestaltende (Vor-)Lesen: Der Sprachrekorder erlaubt den Schüler/innen ihre Aussprache zu überprüfen und zu optimieren.


Hören/Sprechen

Hörverstehen: Neben den Übungen der offiziellen Lehrmittel kann man auch aktuelle Sendungen, beispielsweise das «Echo der Zeit» als Hörverstehenübung nutzen. Durch Aktualitätsbezug lassen sich zudem Bezüge in andere Fachbereiche schaffen.

Sprachaufnahmen als Feedback: Das Audiofeedback ist eine niederschwellige und persönliche Möglichkeit sich gegenseitig Rückmeldungen zu geben.

Radiosendung/Podcast produzieren: Die Schüler/innen beschäftigen sich mit den Merkmalen von Radio und Podcasts, bevor sie eigene Sendungen produzieren und publizieren. Denkbar wäre auch ein Pausenradio, z.B. im Rahmen des Projektunterrichts.
> SRF-Radiowerkstatt
> Radio-ABC (ARD & ZDF)

Hörspiel: Mit Audacity hat man ein digitales Aufnahmestudio, das keine Wünsche offen lässt.
> Infos zu Audacity

Bewerbungstelefon üben: Anstatt das Telefongespräch im Klassenverband zu üben kann das Gespräch aufgezeichnet und in einer Pinnwand abgelegt werden. Andere Schüler/innen hören jeweils verschiedenen Gespräche individuell und geben Feedbacks.
> Unterrichtsskizze: Telefon für Schnupperlehre vorbereiten (externer Link)

Interview führen: Ein Gespräche oder ein Interview zu führen will gelernt sein. Mit einer Audioaufnahme fällt die Auswertung wesentlich leichter…
> Interview-Training SRF
> Materialien von planet-schule.de

weitere Ideen siehe auch unter Audio.


Üben

Es gibt diverse Online-Ressourcen um repetitive Aufgaben, beispielsweise für Grammatik oder Rechtschreibung zu lösen.


Präsentieren

Die Auftrittskompetenz hat speziell im Hinblick auf die Berufswahl eine grosse Bedeutung. Zum Präsentieren gehört natürlich auch, die Gedanken mit einem geeigneten Werkzeug zu sammeln und zu strukturieren. Falls das digital gemacht wird, sind OneNote (externer Link), aber auch ein Mindmapping-Dienst mögliche Tools. Für die Präsentation selber müssen die Schülerinnen ein Programm wie Powerpoint beherrschen. Eine Präsentation kann aber auch so aufbereitet werden, dass die anderen Lernenden sie in ihrem Lerntempo selber betrachten, beispielsweise als multimediales eBook (Book Creator) oder als Video.

Videofeedback: Sich im Nachhinein bei einer Präsentation zu beobachten, kann sehr hilfreich sein sein, für die Verbesserung der Auftrittskompetenz.

Tipps und Links

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